Erstiheft - Cover FU-Berlin FSI Mathematik/Informatik WS 09/10 public class Erstiheft { public String getImpressum() { return „Impressum\n FSI Mathematik/Informatik, FU Berlin\n Erstiheft Jahrgang WS 09/10\n Druckerei: ASTA-Druckerei FU-Berlin\n“; } } Impressum ========= FSI Mathematik/Informatik, FU Berlin Erstiheft Jahrgang WS 09/10 Druckerei: AStA-Druckerei FU-Berlin Herzlich Willkommen! Liebe Erstis, wir freuen uns, dass ihr diese Seiten in den Händen haltet. Wir wollen euch damit den Einstieg in euer Studium etwas erleichtern und euch einige nützliche oder erheiternde Informationen bereit stellen. Viel Spaß im ersten Semester. Eure Fachschaftsinitiative Mathe/Informatik P.S.: Wir sehen uns auf dem AStA-Hoffest, der Erstifahrt und der Semesterauftaktsparty! Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Impressum 2 Fachschaftsinitiative Mathematik/Informatik 5 Unsere Aktivitäten 6 spline 8 Geschichten aus dem Uni-Alltag 10 Lernen und Arbeiten 12 Vorlesungs- und Tutoriumstips 14 Vorrechnenzwang?! 17 AStA, StuPa, Fbr, Fsr, Ir? 19 Talkin' About 21 Wie findet mensch den ultra-coolsten Übungspartner? 27 Meine zwei Semester 30 Selbstdarstellungen von DozentInnen 33 Gender & Informatik 44 Idealstudienzeit in die Tonne! 48 Über Raumkürzungen am Institut für Informatik 50 Make IT Fair! 53 Orientierung 55 Glossar 57 Creative Commons 59 LinkedList 60 Wer sind diese Bioinformatiker_innen? 61 Fachschaftsinitiative Mathematik/Informatik =========================================== [-- Image: Grafik1 --] Die Fachschaftsinitiative (FSI) Mathematik/Informatik besteht aus einer Gruppe von Studierenden am Fachbereich Mathematik/Informatik. Wir treffen uns alle zwei Wochen zu einem sogenannten Plenum, auf denen wir uns mit den Problemen der Studierenden beschäftigen, Lösungsvorschlage erarbeiten und Aktionen am Fachbereich planen. In der Vergangenheit haben wir uns z.B. mit der Organisation von Feiern, der Erstsemester-Fahrt und dem Erstsemester-Heft, von Voträgen und Diskussionsrunden, von studentischen Vollversammlungen und von Aktionen im Bezug auf dem Bildungsstreik beschäftigt. Außerdem vertreten wir die Belange der Studierenden in zahlreichen universitären Gremien. Unsere Arbeit organisieren wir nach dem Initiativprinzip, das heißt, dass jede*r sich einbringen kann und herzlich eingeladen ist, mitzumachen. Am besten suchst du Kontakt über unsere Mailingliste fsi@list.spline.de oder du schaust einfach mal beim Plenum vorbei. Den aktuellen Plenumstermin findest du auf fsi.spline.de. Unsere Aktivitäten ================== Plenum Ein Plenum (von lateinisch: plenus - Gesamtheit) ist eine Versammlung von Menschen auf der Angelegenheit der Allgemeinheit besprochen werden und eventuell über diese abgestimmt wird. Die Fachschaftsinitiative trifft sich regelmäßig zu Plena auf denen die verschiedensten Probleme und Neuigkeiten am Institut und in der Gesellschaft thematisieren werden und die Arbeit der FSI koordiniert wird. Bei der Beschlussfindung streben wir größtmögliche Einstimmigkeit unter den TeilnehmerInnen an. Alle Beschlüsse werden in einem Protokoll festgehalten, das der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Stammtisch Unsere Stammtische erheitern bereits seit einigen Semestern Körper und Geist. Er ist Treffpunkt für Studierende aus den verschiedensten Semestern, die außerhalb des tagtäglichen Unialltags über die mehr oder minder großen Probleme der (Universitäts-)Welt diskutieren wollen oder etwas Geselligkeit suchen. Meistens fand der Stammtisch in der Kneipe mit dem verheißungsvollen Namen "Syndikat" in Neukölln statt. Doch auch andere Lokalitäten wurden von uns heimgesucht. Jedes Mal bot der Stammtisch die Gelegenheit neue Gesichter kennen zu lernen und abseits vom universitärem Alltag über die (Universitäts-)Welt zu philosophieren. Kochen Im letzten Semester hat sich eine kleine Gruppe von Kochbegeisterten zusammengefunden um jeden Donnerstag der spärlich eingerichteten Institutsküche kulinarische Abenteuer abzuringen. Dabei entstanden durchweg schmackhafte Gerichte wie zum Beispiel "Chili sine Carne", "Spagetti a la Vegetaria". Manche Gerichte mussten sich jedoch eine Namensänderung gefallen lassen, wie der berühmt berüchtigte "Hippiefraß" oder der "Reis-Scheiß". Trotz verschiedener Geschmäcker und teils abenteuerlichen bis lebensgefährlichen Kochtechniken bot sich jedes Mal die Gelegenheit neue Menschen beim gemeinsamen Kochen und/oder Essen kennen zu lernen. Wir hoffen auch im kommenden Semester neue MitstreiterInnen für unsere Abenteuer gewinnen zu können und so die verborgenen Softskills der Informatik-Studierenden ans Tageslicht zu fördern. spline ====== Was ist spline? Spline steht für Studentisches Projekt Linux Netzwerk und ist eine Gruppe von Leuten, die sich mit freier Software und verwandten Themen außerhalb der Uni auseinandersetzen. Für wen ist spline? Für Jede und Jeden am Fachbereich Mathe & Informatik, mit beliebig viel oder wenig Vorwissen, der/die Fragen zu GNU/Linux, freier Software, Netzwerken & Sicherheit, Datenschutz hat. sich für diese Themen einfach nur interessiert. ein Projekt mit oder bei spline machen möchte. Linux & Hardware kennen lernen will. Menschen sucht die ähnliche Fragen haben, und vielleicht auch schon einen Teil der Antworten kennen. [-- Image: Grafik2 --] Wann sind wir zu erreichen? Im Semester meist zu den üblichen Vorlesungszeiten. →kommt einfach rein. :) Raum K25. (Im Keller Richtung Cafete dem Gang folgen) Die besten Chancen viele Leute anzutreffen hat mensch vor bzw. zu den spline-Treffen. Per E-Mail sind wir unter spline@spline.de zu erreichen. Und bei allgemeinen Fragen zu Linux kann man auch an die Splinux-Mailingliste schreiben. https://www.spline.inf.fu-berlin.de/index.php/Splinux Geschichten aus dem Uni-Alltag ============================== L's Busgeschichte Ein trüber Novembermorgen. Ich gehe brav zur Uni. Bin zwar etwas verpennt, es muss aber sein, Mathe fängt um 8:30 an. Ich steige in den Bus ein und setze mich gegen die Fahrtrichtung. Wie immer. Mir gegenüber sitzt ein Typ und liest was. Nicht dass ich die Menschen im Bus angaffe. Nur ab und zu, wenn es mir langweilig ist. OK, oftmals. Den Typ habe ich aber irgendwo gesehen. Echt. Verdammt, wieso weiß ich's nicht, wo? Ich hasse es, wenn mir was nicht einfällt. Egal. Solche Sachen erledigen sich am besten, wenn man gar nicht dran denkt. Ich muss unbedingt noch Kaffee holen, sonst schlaffe ich auf jeden Fall ein. Neee, ich bin nicht süchtig. Ja, ich bin mir sicher. Vor mir in der Schlange im Institutscafe ist ein Typ in grün. Scheiße. Der gleiche. Ich studiere mit ihm und jetzt sieht's so aus, als ob ich ihn absichtlich ignoriert habe. Aber ein Gespräch anzufangen ist auch komisch und unangenehm. Und - Ach, egal. Nur dass ich mit ihm fast jeden morgen zusammenfahre. Und wir schweigen weiter. So ist das Leben – hart aber hässlich. Epilog: 8 Monate später... Das Sommersemester endet, Heute schreibe ich meine letzte Prüfung – Rechnerarchitektur. Ich steige in den Bus ein und setze mich gegen die Fahrtrichtung. Wie immer. Mir gegenüber sitzt ein Typ und liest was - “Rechneraufbau und bla”. Ach, scheiß auf Komischsein, genug damit. “Und fit für die Prüfung?” mache ich meinen Mund endlich auf. B's Busgeschichte Manchmal sitzen in deinen Veranstaltungen Leute, die nicht nur 'klarkommen', sondern auch das, was sie beitragen, wunderbar einleuchtend ausdrücken. Denen ich mit besonderem Vergnügen zuhöre. Aber ich hätte mich nie erdreistet, sie mit meinen profanen Fragen zu belästigen. Einmal jedoch fand ich mich im vollen Nachhausebus wieder und saß neben [nennen wir sie Ute]. Der Bus quälte sich mühsam durch den Feierabendverkehr und in meinem Kopf drehten sich die Aufgaben des aktuellen Übungszettels, bei dem ich ziemlich am Anfang stecken geblieben war. Der Abgabetermin rückte immer näher. Als der Bus schon seit einer Weile nur noch meterweise weiterkam, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und bat meine Nachbarin, mir den Ansatz zu erklären... Siehe da: sie brach nicht in Gelächter aus und guckte mich auch nicht entgeistert an. Sie beantwortete meine Frage, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, und zwar so, dass ich es verstand. Während die herbstliche Sonne über dem stillstehenden Verkehr sank, hatten wir sogar eine richtig nette, spannende Unterhaltung. Mögliche Moral der Geschichte 1 Nun ist mein erstes Semester schon lange her und ich kann oft genug Anderen weiterhelfen. Aber ich habe vor allem die Einstellung abgelegt, dass ich alles alleine hinkriegen kann oder muss. Mögliche Moral der Geschichte 2 "... und das Mädchen war so beeindruckt, dass es folgerichtig beschloss, selbst ein Prinz zu werden" (okay, das ist vielleicht nicht ganz klar, aber das kommt daher: http://de.wikipedia.org/wiki/Shōjo Kakumei_Utena) Lernen und Arbeiten =================== Um erfolgreich durchs Semester zu kommen braucht es an der Uni ein bisschen mehr Planung. Erstmal musst du dir überlegen, welche Veranstaltungen du besuchen möchtest. Generell gilt, dass wir uns zwar möglichst früh anmelden sollen, aber in den ersten zwei Wochen durchaus auch abmelden und ummelden können. Also sei ruhig großzügig, guck dir erstmal alles an und überlege dir, was dir gut passt, wo dir's Spaß macht oder was zeitlich in Ordnung ist. Zur Orientierung gibt es denn exemplarischen Studienverlaufsplan, aber von dem kann auch stark abgewichen werden! Je nach Belastungen durch Nebenjobs, Arbeitswut usw. kann man sich auch von vorhinein ein geringeres Arbeitspensum wählen, was auch durchaus empfehlenswert sein kann (vgl. "Idealstudienzeit in die Tonne!") Bei uns gibt es nur selten Voraussetzungen zum Besuch einer Veranstaltung, so dass man bspw. Mathe für Informatiker (MafI) I und III gleichzeitig hören kann. Im ersten Semester bietet sich aber an, dem Verlaufsplan zu folgen; die Erstsemesterveranstaltungen fungieren auch oft noch als Orientierung und sind prima zum Kennenlernen. Zu den Veranstaltungen, die du besuchst, gibt es normalerweise Übungen - wöchentliche Tutorien und Übungszettel. Davon gibt es mehrere pro Veranstaltung, aber du musst natürlich nur ein Tutorium pro Vorlesung besuchen. Die Übungszettel werden in der Regel zu zweit bearbeitet. Mit wem du zusammenarbeitest entscheidest du selbst, die Wahl deines/r Übungspartners/in ist wichtig, denn ihr seid schließlich das Semester aufeinander angewiesen ;-). Die Person muss meist nicht das gleiche Tutorium wie du besuchen, somit hast du die freie Wahl. Bevor du dich aber auf die Suche nach einer/einem Übungspartner/in machst solltest du dir auch darüber Gedanken machen, wie du zusammenarbeiten möchtest. Also ob du die Aufgaben alleine oder zu zweit lösen möchtest, ob du nur die Aufgaben machen möchtest oder auch vor- und nachbereiten. Und du solltest dir aufschreiben, an welchen Tagen du von wann bis wann Zeit hast (sonst fällt dir vielleicht zu spät ein, dass du ja Dienstag nachmittags eigentlich Sport machst). Du kannst Team zwar auch als "Toll, Ein Anderer Macht's!" begreifen, aber das ist der beste Weg deine eigene Zeit zu verschwenden, denn die Übungszettel sind der Stoff, den du in der Vorlesungszeit lernen musst um die Klausur zu bestehen. Und an der Informatik kann man zwar sehr entspannt die Nachklausur schreiben, wenn man die erste Klausur (schlecht) bestanden hat (was bei den Mathematikveranstaltungen leider nicht möglich ist). Aber erfahrungsgemäß sinkt die Lernmotivation nach so einer langen Pause enorm. Außerdem sind in den Semesterferien Tutoren/Tutorinnen auch nur schlecht für Nachfragen zu erreichen. Also, mach brav deine Übungszettel, damit ersparst du dir den nochmaligen Besuch der Veranstaltung. Wär aber auch kein Weltuntergang. Vorlesungs- und Tutoriumstips ============================= Vorbereitung/ Mitarbeit in Tutorien „Es gibt keine dummen Fragen.“ Leichter gesagt, als danach zu handeln, aber du könntest dir das schon mal fett an den Badezimmerspiegel schreiben. Lass dich nicht von Antworten beeindrucken, die in einem Ton dahingeschmettert werden, als wär es das Selbstverständlichste der Welt, bei denen aber du so viel verstehst, als wären sie auf Außerirdisch gewesen. Kryptische Codewörter sind ein beliebtes Mittel, um Kompetenz zu simulieren. Wenn es der Person so klar ist, wird sie es auch so formulieren können, dass du ihr folgen kannst. Also: nachhaken. Besonders bei größeren Fragen bietet es sich auch an, der/dem Tutor/in im Voraus eine Mail zu schreiben. Auch bei unüberwindbarer Redeangst und hartnäckigem Unverständnis ist es okay. Für mich waren Tutorien immer der eigentliche Ort, an dem das Lernen passiert. X dagegen meint, sie sind entweder zu langweilig oder zu schwer, bringen jedenfalls selten was. Nun muss die gleiche Lernform nicht für alle die Richtige sein, aber da ihr eh nicht gefragt werdet, ob ihr ein Tutorium besuchen wollt (immer noch eine Unverschämtheit), ist es entscheidend, dass ihr das eigene Lernen in die Hand nehmt und dafür sorgt, dass ihr aus eurer Zeit das Meiste rausholt – und nicht zuletzt Spaß. Macht euch zuerst klar: die Übungsgruppen werden von sog. studentischen Hilfskräften angeleitet. Das heißt einerseits, dass sie in derselben Situation steckt wie ihr, nur ein bisschen weiter im Studium sind. Duzen ist angesagt. Verständnis könnt ihr auch erwarten. Andererseits: sie sind keine ausgebildeten Didaktiker_innen (die Profs wohlgemerkt auch nicht), sie müssen die gute Arbeitsform auch erst herausfinden, sie können nicht die Antwort auf jede weiterführende Frage aus dem Ärmel schütteln, aber(!) sie finden sie gern für/mit euch heraus. Konstruktive Kritik trifft hier auf offene Ohren. Vor dem Tutorium Im Tutorium geht es hauptsächlich um die Bearbeitung der wöchentlichen Übungszettel, aber Fragen zur Vorlesung sind auch nicht fehl am Platz. Du solltest also das aktuelle Übungsblatt vor dir liegen haben, und alle Informationen parat, die du zum Lösen brauchst, besonders deine Vorlesungsmitschriften oder ein Skript oder Buch – die selben Sachen würde ich mir auch immer bereit stellen, wenn ich mich zu Hause an die Lösung der Aufgaben mache. Um dem Tutorium zu folgen, solltest du es vorher schaffen, den Zettel durchzulesen, soll heißen: verwendete Begriffe lokalisieren (ich unterstreiche sie bunt) und nachschlagen. Ich schreibe mir Definitionen und Sätze aus der Vorlesung gesammelt ab. Habe ich irgendwo schon Beispiele und Aufgaben gesehen, die ich für den Lösungsweg verwenden könnte? Geschickt wäre, dafür einen festen Termin in deinem Stundenplan zu reservieren - Mir klar, dass die wenigsten ein so musterhaftes Zeitmanagement jede Woche hinkriegen, aber so als Idee... das Geheimnis des erfolgreichen Zeitmanagement lautet übrigens: nimm dir nicht mehr vor, als du machen wirst (also besser eine realistisch eingeplante Viertelstunde als dauernd schlechtes gewissen über die x Stunden, die ich 'eigentlich' sollte). Ohne diese Vorarbeit kannst du im Tutorium teilweise nur mitschreiben und dir hinterher zusammenreimen, worauf sich die Hinweise beziehen. Zeit sparst du dadurch jedenfalls nicht (und Zeit ist ja immer auch Freizeit ;) Am Ende des Tutoriums: Sind alle deine Fragen geklärt? Sind dir Begriffe und Fragestellung der zu lösenden Aufgaben klar (was wollen die von dir? - so dass du dich an die Arbeit machen kannst) Hast du jetzt eine klausurtaugliche Musterlösung der nachbesprochenen Aufgaben? Oft gibt es auch eine Probeklausur, die hervorragend als Orientierung für die Klausur selber geeignet ist. Hilfsmittel Im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis (KVV) der vorherigen Semester finden sich bei der gleichnamigen Veranstaltung alte Klausuren und weitere Übungszettel, teilweise mit Musterlösungen, Skripten und Literaturhinweisen. Zu manchen Veranstaltungen gibt es schon ein Forum bei foren.spline.de oder du kannst eins eröffnen. Probiere verschiedene Hilfsmittel aus, stöbere in mehreren Skripts und Büchern, um das Passende für dich zu finden. Manche Dozent_innen legen einen Handapparat in der Bibliothek an, d.h. ein Regal, auf dem hilfreiche Bücher bereit stehen. Ebenso ist es üblich, zu Veranstaltungen eine Mailingliste zu haben, darüber kann man auch Lerngruppen organisieren. Vorrechnenzwang?! ================= im Kindergarten durften wir wenigstens spielen Das "Vorrechnen" gehört zum Beispiel zu den berüchtigten „drei Säulen“ in den MafI- Veranstaltungen [1]. Das heißt, neben der regelmäßigen Anwesenheit ist es eine Voraussetzung für die Zulassung zur Klausur, ein oder zwei Mal an der Tafel gestanden zu haben. Die ursprüngliche Absicht mag es gewesen sein, den Studis einen freundlichen Ruck zu geben, damit sie sich trauen. Wer im Tutorium redet, hat doppelt so viel davon, und das erste Mal den Mund aufzumachen ist die höchste Hürde – mag sich dein_e Tutor_in denken. Und denkt es immer noch, wenn im Tutorium trotz ihrer/seiner Bemühung der Eindruck überwiegt, nur 'Richtiges' sei als Wortbeitrag erwünscht. Dann ist die Maßnahme längst nach hinten losgegangen. Statt einer Lernatmosphäre entsteht eine permanente Prüfungssituation. Die Mehrheit beteiligt sich erst recht nicht 'aktiv' und geht nur einmal wohlvorbereitet nach vorn, um die formale Anforderung abzuhaken. Einzelne Tutor_innen mögen das auch so meinen und verlangen, das Vorgetragene müsse irgendwelchen überhöhten Maßstäben genügen. Dann verwechseln sie aber was – in der Übungsgruppe sitze ich, um etwas erklärt zu bekommen, nicht um über etwas geprüft zu werden, was ich noch gar nicht lernen konnte. Ich glaube nicht an das Märchen, nach dem Menschen gezwungen werden müssen, um etwas zu lernen – als ob Übungszettel, Klausuren und bevorstehende Prüfungen nicht reichen würden und stets ein Druckmittel hinzugefügt werden müsste. Vor einigen Jahren gab es in den Mathematikveranstaltungen neben den Übungszetteln weder Anwesenheitspflicht noch Klausuren. Anstatt Studierende für erwachsene Menschen zu halten, wird jetzt der Raum immer enger, das eigene Lernen verantwortlich selber zu gestalten und zu entscheiden, wie ich mich am Besten auf die Abschlussanforderungen vorbereite. Was nun mal eine individuelle Sache ist, vom Lernstil, den Lebensumständen, Zielen etc... abhängig. Wir sind hier nicht in der Schule – auch wenn es Manchen erst klar gemacht werden muss. Was folgt praktisch daraus? Wenn ihr die übereifrige Kontrollfreak als Tutorin erwischt habt, müsst ihr noch lange nicht alles hinnehmen. Wie immer gilt: gemeinsam (sich wehren) bringt am Meisten. Meistens aber ist die Person, die über die ersehnte Klausurzulassung wacht, den Studis wohlgesonnen. Zum Glück. Trotzdem müssen Viele (nicht nur du) eine gewisse Unsicherheit überwinden. Also: setzt euch nicht selber unter Druck und auch nicht gegenseitig. Unterstützt die Person, die gerade vorrechnet. Fangt nicht an euch mit den Nachbar_innen laut zu unterhalten, als ob ihr nur lernen könntet, indem ihr am Ende die einwandfreie Lösung abschreibt, ohne zu verfolgen, wie sie zustande kommt. Sondern denkt mit, stellt Fragen – ich weiß, man kommt sich gemein vor, ist es aber nicht. Rechnet nicht nur die Aufgaben vor, die ihr eh im Schlaf könnt, sondern gerade die, wo ihr nicht weiter kommt. Besteht auf Hilfestellungen. Bringt eure Alternativlösungen und -erklärungen vor. Wir sind nicht in der Schule und es geht nicht nur darum, die „einzig richtige“, sprich von der Lehrer_in erwünschte Lösung wiedergeben zu können, oder?? AStA, StuPa, Fbr, Fsr, Ir? ========================== In den nächsten Monaten erwarten euch einige neue Begrifflichkeiten, von denen ihr abseits vom Universitätsleben wahrscheinlich noch nicht gehört habt. Dazu gehören AStA (Allgemeiner Studierenden Ausschuss), StuPa (Studierendenparlament), FSR (Fachschaftsrat), FBR (Fachbereichsrat) und IR (Institutsrat), die allesamt Instanzen der Selbstverwaltung der Universität sind und sogar (einigermaßen) demokratisch organisiert sind. Dem AStA gebt ihr jedes Semester derzeit 7,50€, damit er eure Interessen an der Universität vertritt. Das sind über eine halbe Million Euro jedes Semester! Er vertritt euch in allen studentischen Belangen. veranstaltet Parties und Vorlesungen, bietet Beratungsmöglichkeiten für Studierenden an (BAFÖG, Semesterticket, Studienordnung, ...) und ist Anlaufstelle für all eure universitären Probleme. Der AStA wird durch die Mehrheit des Studierendenparlaments (StuPa) gewählt, dessen Zusammensetzung ihr jedes Jahr im Januar durch Wahl einer Liste bestimmen könnt. Ihr habt es also in der Hand, welche Menschen im AStA eure Interessen vertreten. Zusätzliche gibt es für jede Fachschaft, beispielsweise die Fachschaft Mathematik, Informatik oder Bioinformatik, Vertreter, die jedes Jahr neu gewählt werden. Der Fachschaftsrat und die Fachschaftinitiativen überschneiden sich personell häufig. Beide werden jedoch für Projekte (z.B. Erstifahrt, Erstiheft) vom AStA finanziell unterstützt, so dass sie auf Institutsebene die Belange der Studis vertreten können. Die Fsi ist sozusagen die etwas unbürokratische und offenere Alternative zum Fsr. Innerhalb des Fachbereichs (z.B. Mathematik/Informatik) gibt es den Fachbereichsrat, der aus ProfessorInnen (Profs), Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen (WiMis) und Sonstige MitarbeiterInnen (SoMis) und Studierenden (Studis) zusamengesetzt ist. Er kümmert sich z.B. um neue Professuren am Fachbereich, Investitionen an der Gebäuden oder Studienordnungen. Zwar mutet die Zusammensetzung demokratisch an, allerdings ist das Stimmengewicht der verschiedenen Parteien nicht gleich. Die Profs haben nämlich insgesamt eine Stimme mehr als Studis, WiMis und Studis zusammen und können somit alle Entscheidungen treffen. Trotzdem ist es aber möglich, als studentische Vertretung Einfluss auf die Hochschulpolitik zu nehmen, es ist allerdings ein hohes Maß an Überzeugungskraft vonnöten. Das Gleiche gilt auch für den Institutsrat (IR), der sich beispielsweise um die Raumverteilungen am jeweiligen Institut kümmert oder den Lehrplan am Institut verabschiedet. Es gibt am Fachbereich Mathematik/Informatik also einen FBR und zwei IR, jeweils einen für Mathematik und Informatik. Talkin' About ================== Es gibt keine dummen Fragen, aber ein mulmiges Gefühl habe ich immer noch, wenn ich im Tutorium oder (noch schlimmer) in der Vorlesung das Wort ergreifen will. Könnte es sein... (Achtung der folgende Beitrag macht aus einem persönlichen Problemchen ein politisches Schlachtfeld) Mathe & autoritäres Redeverhalten Die größte Hemmung bei Frageangst, sagt mir Lambda, hängt gar nicht von dem Verhalten der Tutor_in ab, sondern vielmehr von den Blicken, Meinungen, Haltungen der Mitstudierenden. Kann es sein, dass diejenigen, die vor dem selben Problem wie ich stehen bzw. sitzen, und sich ihre Fragen verkneifen, um sich nicht zu 'blamieren', im Gegenzug aber wirklich andere für 'dumm' halten würden, wenn ihre Redebeiträge nicht tadellos sind? und wenn ich ehrlich bin: was empfinde ich gegenüber denjenigen, die den Mund aufmachen, obwohl sie keinen nobelverdächtigen Beitrag halten? Fremdscham, Bewunderung? oder was noch??? Einerseits kann ich, das finde ich an Mathe so schön, dank des logischen Aufbaus 'alles' jeder/jedem Menschen erklären, wenn ich nur die Person da abhole, wo sie steht. Andererseits eignet sich das Fach erschreckend gut dafür, dass sich einige auf Kosten der Anderen in Szene setzen. Beispiele dafür kennt jede aus Schule und Freizeit. Eine bei Indymedia(*) aktive Programmiererin beschreibt für ihren Bereich: "There is a tendency that women say, o god this is so complicated, I will never understand it. And a tendency that men try to complicate the facts, like expressing things in a way that only 'experts' understand it. There is a certain laziness notable concerning the necessity to explain things, as well technical stuff, in a way that even some 'non-experts' can figure out something. but as well I have to say, that women are lazy because they don't ask, they don't insist."(*) In Mathevorlesungen und sogar in manchen Lehrwerken trifft mensch auf „Beweis durch Einschüchterung“. Wie lange musste sich eine_r mit einer Frage beschäftigen, ehe sie lässig behaupten kann "der Rest ist trivial"? _Prof. A._ verkündet schon mal ein niederschmetterndes "wir machen hier Mathematik und kein 'wir haben uns lieb und rechnen 3+5!'". Wer sich unsicher fühlt, hat damit schon die eigene Inkompetenz erwiesen und hat an der Uni nichts zu suchen? [-- Image: Grafik5 --]Da gewöhne ich mir besser gleich auch in der Übungsgruppe und im privaten Umgang einen überlegen-ironischen Ton an, als stünde ich über jede Frage drüber,und bin vor Widersprüchen oder Nachfragen geschützt. Nachvollziehbar, aber bitter. Keine Schwäche zeigen und „Kompetenz simulieren“ mag in einer Prüfungssituation zweckmäßig sein, aber beim Lernen und Forschen? Der Mathematiker Galois regte sich über das Konkurrenzdenken im Wissenschaftsbetrieb auf und wünschte sich, dass die Gelehrten gerade auf das hinweisen, was sie noch nicht herausgefunden haben: "den Rest weiß ich nicht".(*) Angst erwächst aus der hierarchischen Situation gegenüber den Lehrenden, die unsere Arbeit kontrollieren und bewerten. Zusätzlich fördert diese Struktur gegenseitiges Misstrauen unter Studierenden. Wer kann, übt selber Druck auf die Anderen aus, als Selbstschutz und weil ich einen realen Selbstwertvorteil daraus ziehe. Und auch wenn die Aggressivität in einem witzigen Gewand auftritt, ist die Stimmung deshalb nicht weniger verheerend. Matheangst ist kein rein individuelles Problem sondern entsteht in einem Kontext von Konkurrenz, in dem wir verschiedene MATHEMYTHEN aufsitzen und weiterverbreiten - diese brachte die Feministin Sheila Tobias auf den Punkt.(*) Die oben beschriebenen Beispielen können wir als typische Tricks eines dominanten, männlichen Redeverhaltens sehen - was nicht heißt, dass jeder als Mann und keine als Frau sozialisierte Person genau diese anwendet. Es geht nicht um das biologische Geschlecht, sondern um Positionen innerhalb einer hierarchischen Struktur. Mensch könnte also die Begriffe Mann/Frau als Platzhalter für die jeweilige Verhaltensweise betrachten. Jede_r wird vermutlich je nach Situation beide Arten verwenden, wenn auch die Proportion stark schwankt. Gerade innerhalb von Männergruppen kann ein permanentes Gerangel um die Rangordnung mit solchen Mitteln ablaufen. Mit jedem Satz, den ich über Mathematik vortrage, stelle ich mich auch selber dar. Als eine_r, die besonders unsicher ist, als Anfänger_in, oder aber ich formuliere sogar meine Fragen so, dass sie deutlich machen, wie sehr ich den Stoff schon durchdringe. Ich kann mich als Expert_in inszenieren oder übertrieben inkompetent tun. Außerdem setze ich mich in Beziehung zur Gesprächspartner_in - zum Beispiel, wenn ich Fragen beantworte, impliziere ich was über die Adressat_in, etwa dass sie es schon längst hätte verstehen können, dass sie etwas fragt, was mir dagegen total klar ist, usw... Solches Redeverhalten kann als autoritär bezeichnet werden, weil es nicht darauf abzielt, der Gesprächspartner_in beim Verstehen zu helfen und zu einem gleichberechtigten Austausch zu kommen, im Gegenteil wird dies zum Beispiel durch die kryptische Ausdrucksweise verhindert, die eigene Überlegenheit wird zur Schau gestellt und die tatsächliche oder vermeintliche Wissenshierarchie verfestigt. Diese Art der Selbstdarstellung speist sich aus dem Mythos der „math mindedness“, wie er bei Tobias heißt. Hinter dem Getue verbirgt sich eine Begabungsideologie, die in Bezug auf Mathe besonders drastisch ist: 'mathematisches Denken' ist eine angeborene Fähigkeit. Entweder du kannst's oder halt nicht. Der(!) geborene Mathematiker besitzt ein Genie, das ihm ermöglicht, die Fragestellungen unmittelbar zu durchschauen. Entweder du hast's oder halt nicht. Wenn du in den oberen Situation nicht sofort verstehst, so liegt es nicht an der schlechten Erklärung, sondern am Fehlen dieser entscheidenden Fähigkeit. Wenn du nachfragst, verrätst du damit nur, zu welchem Teil der Menschheit du gehörst und zu welchem eben nicht. Natürlich widerspricht das unserer Erfahrung, denn alle müssen eine Weile an einer Frage sitzen, eh die Lösung in Sicht ist. Nur vielleicht haben wir es lange so spielerisch gemacht, dass uns nicht auffiel, wie intensiv wir arbeiteten. Homogenität wäre noch so ein Mythos: in meiner Wahrnehmung kommen um mich herum fast alle mit ihrem Studium klar - außer mir. Ich habe keinen Anspruch darauf, meine Grundlagenfragen zu stellen, weil 'der Kurs' schon weiter sei. Quatsch mit Soße, der in den eigenen Gefühlen aber ganz schön tief verankert sein kann. Homogenität von Lerngruppen gibt es nicht und das Niveau eines Kurses richtet sich nicht nach den drei ÜberfliegerhansInnen, die es eh schon können. Allerdings entsteht der Eindruck von Normalität durchaus, wenn nur diese drei reden. Wünschenswertes: Neugierde und Solidarität statt Konkurrenz Die Befürchtung, mit meinen Fragen dumm da zu stehen ist also nicht immer aus der Luft gegriffen. Offensichtlich zählt in diesem ach so objektiven Fach also nicht nur die Stichhaltigkeit der Argumentation, sondern auch mal die Selbstsicherheit und Überzeugungskraft der Vortragenden. Und teilweise trage ich selber (in welcher Rolle auch immer) zu dieser Atmosphäre bei. Nehmen wir da selber, mehr oder weniger bewusst, durch eine unsolidarische Haltung die Konkurrenz um die Masterplätze vorweg? Begabungsideologien dienen ja der Selektion einiger, sprich dem Ausschluss des (großen) Teils. Dabei geht es auch anders Für mich persönlich ist es hilfreich, ja notwendig, mir bewusst zu machen, dass (im Gegensatz zum Begabungsmythos) Mathe erst durch eine intensive Auseinandersetzung durchschaut wird – das braucht zeit – und das setzt voraus, dass ich das Selbstvertrauen habe, nicht zu denken, ich kann alles sofort, sondern überzeugt bin, dass sich die Bemühung lohnt, weil ich grundsätzlich dazu in der Lage bin, mit dem Problem fertig zu werden.(*) Auf der Gruppenebene wäre das Ziel nicht, dass alle 'bescheiden' und still werden, aber sich mehr mit der eigenen Neugierde und Unsicherheit einbringen, diese den Anderen auch zugestehen, ja bei ihnen schätzen, und so eine kooperative Lernatmosphäre entstehen kann. Zugegeben, in der Prüfung ist es für alle angemessen, die Schwächen zu vertuschen, aber eine Übungsgruppe oder ein Gespräch in der Freizeit sollte was anderes sein. Jede_r kann um sich gucken, sich für die Andern mitverantwortlich fühlen. Wird keine Meldung übersehen oder zum nächsten Thema übergegangen, obwohl offensichtlich einige noch fragend gucken? Selbstdarsteller_innen kann mensch mit einfachen Mitteln den Spaß verderben *wink* footnotes: Sheila Tobias(1978): Overcoming Math Anxiety. (updated 1994) Tipps zum Umgang mit der eigenen Matheangst siehe http://www.albion.edu/asc/QSC/math_anxiety.asp – kann mensch auch in anderen Fächern anwenden Aktivistin vom IMC Switzerland und Programmiererin zitiert auf http://de.indymedia.org/2001/12/12648.shtml Indymedia: http://www.indymedia.org - Unabhängige Berichterstattung "Je rêve d'un temps où l'égoïsme ne règnera plus dans les sciences, où on s'associera pour étudier, au lieu d'envoyer aux académiciens des plis cachetés, on s'empressera de publier ses moindre observations pour peu qu'elles soient nouvelles, et on ajoutera " je ne sais pas le reste" 1831 de Sainte-Pélagie (aus dem Gefängnis, wo er wegen staatsgefährdendes Umtuns saß, aber das ist eine andere Geschichte) Didaktiker_innen nennen das 'Selbstwirksamkeitskonzept' weitere notorische Beweisverfahren listet http://kamelopedia.mormo.org/index.php/Beweis auf. Hilfreiche Ratschläge gibt dagegen Albrecht Beutelspacher (2004): "Das ist o.B.d.A. Trivial!". Wie findet mensch den ultra-coolsten Übungspartner? =================================================== Es ist so weit. Das Semester hat angefangen und du sitzt jetzt sogar in deinem ersten Tutorium. Das erste Übungsblatt wird vorbesprochen. Noch zwei Minuten und man kann essen gehen... “Ah, noch etwas,” sagt die Tutorin “wenn möglich Zweierabgabe, bitte.” “Prima” denkst du dir und drehst dich mit Unbehagen um. Die Anderen machen das Gleiche, die Meisten fühlen sich etwas unwohl. “Und mit wem gebe ich jetzt ab, wenn ich keinen kenne?” Der Typ neben dir guckt genau so disorientiert... naja, “Setzen wir uns zusammen?” schlägst du unsicher vor. -> Potenzieller Fehler Nr. 1. Es könnte gut klappen. Im Schicksalsmoment sitzt neben dir genau die Person, die du schon seit dem Brückenkurs kennenlernen wolltest -> ausgezeichnet. Die unteren Fragen solltet ihr trotzdem klären. Bier trinken gehen könnt ihr so oder so. Kann aber auch genau so gut schief gehen. Kein Bock, zu große Niveauunterschiede, zu große Wohndistanz, unterschiedliche Terminkalender... Die Ursachen sind überabzählbar. Das Ergebnis ist jedenfalls gleich – Produktivität nicht besonders hoch. [-- Image: Grafik6 --] Wie kann man aber herangehen? Well, wenn du mit dem Nachbarn zumindest die folgenden grundliegenden Fragen klärst... Habt ihr überhaupt zusammen Zeit? Wo und wie werdet ihr das machen – am Institut/zu Hause/in der Mensa? zusammen alles durchgehen/Aufgaben aufteilen?(Vorsicht! Die zweite Variante spart Zeit, wenn aber die Prüfungen näher kommen, stellt man plötzlich fest, dass es eigentlich besser gewesen wäre, wenn man alle Aufgaben gemacht hätte) Wie stellt ihr's euch vor – alles grundsätzlich verstehen oder eher locker vorgehen? Sind eure Kenntnislevels gleich? Wenn nein, wird das stören? Manchmal ist es besser so – der eine kann dem Anderen mit dem Lernen helfen. Aber Aufpassen mit diesem Szenarium – oftmals passiert es so, dass gegen das Semesterende der/die Schwächere den Faden völlig verliert... Wenn ja, ist das cool. Falls ihr Beide überhaupt keinen Plan habt, ist es vielleicht nicht so eine gute Idee einen Team zu bilden... Wie ihr seht, die Fragen, über die man sich Gedanken machen sollte, sind vielseitig... Aber wenn nicht den Nachbarn fragen, wo anders kann man Übungspartner finden (tja, bei mir ist es oftmals so, dass wir im Tutorium irgendwie eine ungerade Anzahl von Menschen sind O_o.. und ja, dann soll man sich am besten wieder die oben genannten Fragen stellen) Egal wen fragen, von wem ihr sicher seid, dass er/sie mit euch studiert (ist nicht unbedingt notwendig, dass ihr im selben Tutorium sitzt) bei Spline fragen im Forum zur Veranstaltung fragen (Erfolgschancen nicht besonders hoch) beim Tutor fragen (ist wahrscheinlich am produktivsten...) Und noch was ganz Wichtiges – wenn ihr seht, dass es nicht klappt, dann redet mal mit eurem Partner und tauscht ggf. die Gruppen. Dafür ist es nie zu spät und höchstwahrscheinlich gibt's auch andere Unzufriedene... Und wenn ihr beide nix versteht, aber aus dem Tauschen nichts wird – dann in größeren Gruppen arbeiten... ist generell für viele Fächer nicht verkehrt – in größeren Gruppen kommt man leichter zu einer Lösung und es ist eher jemand zu finden, der/die dies oder jenes verstehen... Auf jeden Fall Kopf hoch und hau rein, Übungspartnerfinden ist überhaupt nicht das Schlimmste, das dich während des Studiums erwartet. Meine zwei Semester =================== Ich war erleichtert, als das Bestätigungsschreiben der FU doch noch kam. Kurz vor Semesterbeginn machte ich mich auf ins dicke B, mit überschäumendem Optimismus und grenzenlos guter Laune. Nach vier Tagen Casting-Getue und Kennenlernspielchen gab ich die Suche nach einer WG allerdings entnervt auf und nahm ein möbliertes Zimmer. Je mehr Post von der Uni kam, desto verwirrter wurde ich. Einzig das Infopaket der Ini brachte ein bisschen Klärung und vor Allem Hoffnung auf echte AnsprechpartnerInnen statt Telefonhotlines. Bei den O-Tagen¹ zeigte sich, dass ich wahrlich nicht der Einzige ohne Durchblick war. Das beruhigte, und die Nicht-Erstis taten ihr Bestes, uns bei der Durchdringung der (auch für sie fremden) neuen Studienordnung zu helfen. Richtig schön war dann die Erstifahrt: mensch begreift langsam, dass der Studienverlaufsplan gar nicht so zwingend ist. Und tatsächlich drehten sich die Gespräche mit den Mitstudierenden auch mal um uniferne Dinge. Lernt soviele Leute kennen, wie es nur irgendwie geht! Erstens macht sich das am Anfang, wenn Alle gleich neu und ahnungslos sind, viel einfacher. Zweitens habt ihr dazu im Unialltag nur ganz selten die Möglichkeit (ehrlich!). Und drittens gibt das so mehr Spaß und nette Leute, die auch da sind, wenn es mal nicht ganz rund läuft. Die geknüpften Bekanntschaften waren der Kickstart in das tolle Großstadtleben - und einige von denen darf ich mittlerweile gar Freunde und Freundinnen nennen. Ebenso gilt natürlich die Universalwahrheit: Don’t Panic! Wenn ihr was nicht begreift - sei es organisatorischer oder inhaltlicher Natur – dann begreifen es die Anderen sicher auch nicht. Mit der FSI stehen euch freundliche Berater/innen zur Seite, die offiziellen Berater/innen sind auch ganz okay, und meistens hat eine/r der Erstis sowieso die gleiche Frage schon mal gestellt und weiß Bescheid. Es gilt eh fast immer, dass die Dinge nicht so heiß gegessen werden, wie sie gekocht werden, sei es Anwesehenheitspflicht, Termine für Übungsblätter oder Klausurnoten (zur Klausureinsicht gehen immer, immer, sie können auch nicht unbedingt rechnen!). Informatik und Mathematik sind sicher nicht vergleichbar mit Geistes- oder Sozialwissenschaften, wenn es um politische Aktivitäten der Studierendenschaft geht. Auf der einen Seite empfiehlt sich gerade deswegen der Blick über den Tellerrand, auf der anderen Seite gibt es auch viele Thematiken, wo wir mit unserer Kompetenz strahlen können. Und so kann mensch ganz schnell nicht nur über Moore's Law und funktionale Programmiersprachen, sondern auch über gender studies, kritischen Umgang mit dem Weißsein und die Große Revolution (TM) lernen. Wonach auch immer euch ist, Initiative ist die Devise! Gerade dadurch, dass das Institut kaum etwas für die Orientierung der Neuankömmlingen tat, fühlte ich mich umso mehr verpflichtet, meinen NachfolgerInnen das Leben leichter zu machen. Nirgends ist das Finden von Gleichgesinnten und das Organisieren von technischer, finanzieller und personeller Unterstützung einfacher als an der Hochschule. Einige von uns störten sich an den Anwesenheitslisten, und so bildeten wir die Gruppe „Li-La-Listenklau“, haben das inhaltlich aufbereitet, Aufkleber und Texte produziert und ganz nebenbei viel über hochschulpolitische Strukturen gelernt. Lustigerweise war es am Ende völlig ausreichend, nach Vorlesungen mal mit den Dozierenden zu reden, um die Listen abzuschaffen. Die ersten Wochen verstrichen, die guten Vorsätze gingen dahin („ich bereite jede Veranstaltung vor und nach“), langsam begreift mensch die Abläufe, die Anzahl von Nummern im Handy steigt kontinuierlich (und proportional zur Anzahl der durchgemachten Nächte und Katerfrühstücke) – und dann stehen auch schon die Klausuren vor der Tür. Die Zeit vergeht schneller als ihr glaubt! Stellt also wenigstens sicher, dass ihr einen realistischen Überblick darüber habt, wann ihr spätestens mit panischem Lernen vor der Klausur anfangen müsst. Die beste Vorbereitung ist meiner Meinung nach leider immer noch das Erledigen aller Übungszettel. Und der Rest in Kürze: WG-Gründung ist nicht so leicht wie gedacht (die meisten Vermieter/innen sperren sich). Arbeiten neben dem Studium strengt ehrlich an (Adé die Zeiten, an denen mensch bei Tageslicht aus dem Club stolpert). Und am Ende geht doch Alles gut. Und deshalb, genießt die Zeit, stresst euch nicht und bleibt zusammen. Es gibt viel zu entdecken! Selbstdarstellungen von DozentInnen =================================== Lutz Prechelt Puh. "Ein Teil dieses Heftes soll den Neuankömmlingen helfen, sich einen Überblick über die Lehrenden am Fachbereich zu verschaffen. Wir bitten sie deshalb, um eine kurze Selbstdarstellung Ihrerseits" schreibt mir Herr Michels. Na gut, ich versuch's mal. Hier meine wichtigsten Eigenschaften: Wer sich über mich einen Überblick verschafft, stellt fest, dass sich mein Haupthaar stark lichtet. Wer eine meiner Vorlesungen besucht, stellt fest, dass ich in 90 Minuten ziemlich viel sprechen kann und das auch regelmäßig auslebe. Wer trotzdem länger zuhört, stellt fest, dass ich mich nicht nur für Informatik interessiere. Was ich mag: Klare Gedanken und sorgfältige Kommunikation. Speziell bei Studierenden: Begeisterung für ihr Studienfach. Was ich nicht mag: Aufgeblasene Schwätzer. Speziell bei Studierenden: Leicht vermeidbare Ignoranz. Ich wünsche Ihnen einen erfreulichen Studieneinstieg an unserem freundlichen (keine Ironie!) Institut. Klaus Altmann Ich arbeite auf dem Gebiet Algebra/Geometrie - mit Bezügen zu Kombinatorik und diskreter Mathematik. "Benachbarte" Arbeitsgruppen zur algebraischen Geometrie werden von den Professoren Alexander Schmitt und Priska Jahnke (ab 2009) geleitet. Wir sind mit Projekten im Sonderforschungsbereich "Raum, Zeit und Materie" beteiligt - für viele unserer Forschungsaufgaben kommt die Motivation aus der Physik, speziell der Stringtheorie. Marcus Weber Neben den Lehrenden, die einen Arbeitsplatz an der Freien Uni haben, gibt es auch immer wieder Dozierende, die aus anderen Forschungseinrichtungen oder aus der Wirtschaft kommend Veranstaltungen für die Studierenden der FU anbieten. So ein Fall bin ich. Ich heiße Marcus Weber, Mathematiker, und ich leite derzeit die Arbeitsgruppe "Computational Drug Design" am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (das "ZIB" genau gegenüber vom Informatikgebäude). In meiner Arbeitsgruppe benutzen wir mathematische Konzepte, um Molekülsimulationen (virtuelle Moleküle im Rechner) so effizient zu machen, dass man sie für das Entwickeln neuer Arzneistoffe verwenden kann. Um den Rechner zu einer effizienteren Lösung von Aufgaben zu bewegen, sind nicht nur Informatiker gefragt. Häufig erfordert dieses ein rigoroses Umdenken bei den Lösungswegen und mathematischen Ansätzen. Und genau das versuche ich in meinen Vorlesungen zu vermitteln: Den Kern oder die Basis eines Problems zu erkennen und möglichst einfache und numerisch gut umsetzbare Lösungswege zu suchen. Konrad Polthier Professor Polthier leitet die Arbeitsgruppe "Mathematische Geometrieverarbeitung", deren Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Geometrie, Numerik und Visualisierung liegen. Polthier ist Mitglied im DFG Forschungszentrums Matheon und der Berlin Mathematical School, und er kooperiert dabei mit anderen Kollegen in universitätsübergreifenden und internationalen Projekten. Neben der Forschung engagiert sich Polthier intensiv in der Lehre und Nachwuchsförderung, insbesondere um Studenten und Schüler schon früh an Forschungsprobleme und beruflich relevante Themen heranzuführen. Die Arbeitsgruppe engagiert sich in den Bereichen der mathematischen Geometrieverarbeitung und mathematischen Visualisierung. Der Film "MESH - eine Reise durch die diskrete Geometrie" wurde auf internationalen Filmfestspielen mehrfach prämiert. Zum Jahr der Mathematik veranstaltete die AG das bundesweite MathFilm Festival 2008 und organisiert bundesweit Kinoaufführungen mit mathematischen Filmen. Bei Interesse an den spannenden Themen sprechen Sie ruhig frühzeitig Professor Polthier oder Studenten und Mitarbeiter seiner Arbeitsgruppe an. Weitere Informationen zu Professor Polthier und Aktivitäten seiner Arbeitsgruppe finden Sie unter: page.mi.fu-berlin.de/polthier www.bilder-der-mathematik.de www.mathfilm2008.de Knut Reinert The Algorithmic Bioinformatics group of focuses on the development of novel algorithms and data structures for problems in the analysis of biomedical mass data. In particular, we are interested in developing mathematical models for analyzing large genomic sequences, especially in the context of next generation sequencing (NGS), and data derived from mass spectrometry experiments, for example for detecting differential expression of proteins between normal and diseased samples. Apart from modeling problems and devising efficient algorithms to solve the problems, the group specializes on developing free, integrated implementations of these algorithms and data structures. Our two software libraries SeqAn (www.seqan.de) and OpenMS (www.openms.de) contain the work of many PhD and MSc students and enable us to provide a fast computational support for experimental groups Elfriede Fehr Nach meinem Studium der Mathematik, Physik und Informatik an der Universität Bonn ging ich mit Prof.Dr. Klaus Indermark als wissenschaftliche Assistentin an die RWTH‐Aachen, wo ich 1980 mit einer Arbeit über den Lambda‐Kalkül als Kontrollstruktur von Programmiersprachen promovierte. Nach vierjähriger Forschungsarbeit über alternative Konzepte von Programmiersprachen und Rechnerarchitekturen bei der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) in Sankt Augustin bei Bonn und der Geburt meiner beiden Kinder leite ich seit 1988 die Arbeitsgruppe Programmiersprachen am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin. Meine Forschungsschwerpunkte umfassen: Theorie der Programmierung Formale Semantik von Programmiersprachen Implementierung funktionaler Programmiersprachen Modellgetriebene Softwareentwicklung In der Lehre biete ich regelmäßig Veranstaltungen zum Übersetzerbau, zur Semantik von Programmiersprachen und im Bereich Funktionale Programmierung an. Das von mir geschriebene Lehrbuch „Semantik von Programmiersprachen“ ist der Studienreihe Informatik beim Springer‐Verlag erschienen und wird an zahlreichen Universitäten als Lehrbuch genutzt. Als langjähriges Mitglied im Prüfungsausschuss Informatik bin ich gefragte Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um die Anerkennung von Studien‐ und Prüfungsleistungen. Von 1996 bis 2000 war ich Dekanin des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin. Seit 2000 bin die Studiendekanin und war maßgeblich an der Einrichtung und Akkreditierung des Bachelor‐ und des Masterstudiengangs Informatik beteiligt. Im vergangenen Jahr habe ich die universitäre „Vorschule“ ProInformatik ins Leben gerufen, in der es möglich ist, die persönliche Eignung für ein Studium der Informatik festzustellen und dabei im Erfolgsfall anrechenbare Leistungen noch vor Beginn des ersten Semesters zu erbringen. In diesem Jahr schenke ich der Entwicklung des Internetportals BolognaLife meine besondere Aufmerksamkeit. Hier geht es darum, Informationen zu Lehrangeboten an ausländischen Universitäten und deren wechselseitigen Anerkennungsmöglichkeiten transparent aufzubereiten, um die Planung von Auslandssemstern, die Entwicklung von Joint‐ und Double‐Degree‐Studiengängen sowie eine kollaborative Curriculumentwicklung zu unterstützen. Beim Stifterverband konnte ich im Rahmen des Förderprogramms „InnoLecture – Gastdozenturen zur Innovation in der Lehre“ für das kommende Sommersemester eine Gastdozentur für Prof.Dr. Michael Kölling von der Universität Kent einwerben. Mit ihm wollen wir neue Lehrmethoden und Prüfungsformate im Bereich der Objektorientierten Programmierung erproben. Homepage meiner Arbeitsgruppe: http://www.inf.fuberlin.de/groups/ag‐pr/index.html Informationen zu ProInformatik: http://pro.inf.fu‐berlin.de/ Informationen zu BolognaLife: http://www.bolognalife.de/ Was am Institut für Informatik gefällt: Das Gebäude mit den lichtdurchfluteten Bambushöfen und Glastüren zu fast allen Räumen, die freundliche Atmosphäre und die Solidarität unter Lernenden und Lehrenden. Was mir nicht gefällt: Bürokratische Vorgaben und Geldmangel. Caroline Lasser Meine Forschungsinteressen gelten der quantenmechanischen Beschreibung von Moleküldynamik. Die grundlegende mathematische Gleichung hierfür ist die zeitabhängige Schrödinger-Gleichung, eine lineare partielle Differentialgleichung, deren Lösung meist von sehr vielen Freiheitsgraden abhängt und zudem schnell oszilliert. Um trotzdem verlässliche Approximationsmethoden zur numerischen Simulation zu entwerfen, beschreibt man die wesentliche Bewegung der Kerne eines Moleküls oft durch klassische Newtonsche Differentialgleichungen (Kraft = Masse mal Beschleunigung) mit passenden quantenmechanischen Korrekturen. Die Analyse und Weiterentwicklung solcher semiklassischer Verfahren bildet einen Schwerpunkt meiner Forschung. In der Lehre habe ich bislang Vorlesungen zur Quantendynamik, Stochastik und Funktionalanalysis angeboten. Im Wintersemester werde ich die Vorlesung Lineare Algebra für Lehramt übernehmen. D.Leseberg Meine Tätigkeit am Fachbereich Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin besteht u.a. aus dem Abhalten von Kompaktkursen zum heterogenen Bereich der „ Einführung in die Mathematik“ und dem Anbieten von Veranstaltungen aus dem Forschungsschwerpunkt „Mengentheoretische Topologie und Kategorientheorie“. Hier stehen insbesondere verallgemeinerte Konvergenzstrukturen im Rahmen der „Convenient Topology“ bzw. der „Bounded Topology“ im Fokus der Betrachtungen. Diese Angebote werden dann von mir semesterübergreifend jeweils am Anfang eines Sommersemesters bereitgestellt u.a. mit den üblichen Möglichkeiten zum Verfassen von Hochschulschriften wie Examensarbeiten, Dissertationen und Ähnliches. Weitere Daten zu meiner Person + entsprechenden Tätigkeiten finden Sie im Internet unter http://www.math.fu-berlin.de/profs/Leseberg.html Mit freundlichen Grüssen gez. D.Leseberg Frauenbeauftragte – Katja Geiger LiebeStudierende, die FU bekennt sich ausdrücklich zur Chancengleichheit. Mein Job als Frauenbeauftragte ist es, darauf hinzuwirken, dass dieser Aspekt bei allen Entscheidungsprozessem am Fachbereich angemessen berücksichtigt wird. Meine Arbeit findet also überwiegend hinter den Kulissen statt. Daneben ich bin eine der zahlreichen Ansprechpersonen die Ihnen im Studium zur Seite gestellt werden. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. Wenn Sie nicht wissen, ob die Frauenbeauftragte die richtige Adresse ist: werfen Sie einen Blick auf meine Webseite oder fragen Sie einfach nach. Webseite: www.mi.fu-berlin.de/beauf-aussch/beauf-frauen/ Katja Geiger Arnimallee 6 (Pi-Gebäude); R. 021 Tel: 838 75875 Mail: frauenbeauftragte-mi@fu-berlin.de Dirk Werner Mein mathematisches Forschungsgebiet ist die Funktionalanalysis; dazu habe ich auch ein Buch geschrieben, das im Springer-Verlag veröffentlicht wurde. Außer an der FU habe ich an der University of Missouri, Columbia, und der National University of Ireland, Galway, gearbeitet. Im nächsten Semester halte ich die Vorlesungen Funktionalanalysis und Mathematik für Geowissenschaftler. E. Behrends 1. Professor für Mathematik, Fachgebiete Funktionalanalysis und Wahrscheinlichkeitstheorie. Autor mehrerer Fachbücher und Lehrbücher (z.B. "Analysis 1" und "Analysis 2") 3. Viele Aktivitäten zur Popularisierung der Mathematik auf nationaler und internationaler Ebene: * Populäre Bücher: "Fünf Minuten Mathematik", "Alles Ma thematik" (zus. mit Aigner) * Aufbau und Pflege von www.mathematik.de * Mitorganisator der großen Ausstellung "Mathema" im Deutschen Technikmuseum. * Zahlreiche Aktivitäten zum Jahr der Mathematik 2008 * Vorsitzender einer Arbeitsgruppe zur Popularisierung der Mathematik bei der europäischen Mathematikervereinigung. Matthias Wählisch www.inf.fu-berlin.de/~waehl Ich habe an der FU Informatik (Diplom) mit Nebenfach Neue Deutsche Literatur studiert. Seit Mai diesen Jahres bin ich in der Arbeitsgruppe Telematik von Prof. Schiller als wissenschaftlicher Mitarbeiter aktiv. Mich interessiert vor allem, wie Teilnehmer im Internet effizient miteinander kommunizieren können. Dies schließt auch das mobile Internet und die sogenannten Peer-to-Peer-Netze, die Ihr vielleicht durch File Sharing-Anwendungen kennt, ein. Außerdem finde ich es spannend zu verstehen, wie das Internet im Inneren tatsächlich aufgebaut ist. Folgendes würde ich neuen Studenten mit auf dem Weg geben wollen: Wenn Euch einmal ein Thema fesselt, zögert nicht, die hierin involvierten Personen am Fachbereich anzusprechen! Wissenschaft lebt vom Dialog. Interessierten und skeptischen Köpfen steht die Tür meiner Erfahrung nach immer offen, um sich über den Tellerrand hinaus zu engagieren. Familienbüro der Freien Universität Etwa 5 bis 6 Prozent der rund 35.000 Studierenden an der Freien Universität Berlin haben ein oder mehrere Kinder. Bei den Bachelor-Studierenden sind es etwa 3 Prozent. Ganz gleich welcher Abschluss angestrebt wird, wer ein Studium mit Kind erfolgreich absolviert – nicht selten plus Job – vollbringt eine organisatorische Höchstleistung. Das Familienbüro der Freien Universität unterstützt Frauen und Männer, die sich für ein Studium mit Kind entscheiden oder schon entschieden haben und setzt sich dafür ein, dass familienfreundliche Studienbedingungen kontinuierlich verbessert werden. Dazu gehören Kinderbetreuung, Erleichterungen der Studienorganisation etwa in Form von bevorzugter Seminarplatzvergabe, E-Learning-Angebote auch für schwangere und stillende Studentinnen in Laborfächern. 2007 wurde das Familienbüro als zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle eingerichtet. Es ist für die Umsetzung der Ziele zuständig, die sich die Freie Universität im Rahmen des audit familiengerechte hochschule der Hertie-Stiftung gesetzt hat: Erleichterung der Studienorganisation mit Kind, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit familiären Verpflichtungen und auch die Unterstützung Studierender, die Angehörige pflegen. Das Familienbüro informiert, berät und unterstützt alle Mitglieder der Freien Universität bei Fragen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf bzw. Studium und Familie. Kontakt: Rudeloffweg 25-27 (1. Etage) 14195 Berlin Telefon: +49 (0)30 838-51137 Telefax: +49 (0)30 838-54525 E-Mail: familienbuero@fu-berlin.de Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, persönliche Beratungsgespräche nach telefonischer Anmeldung Gender & Informatik ======================= Von Sprachen, Computern und Herrschaften ... oder was Informatik mit Geschlecht zu tun hat Sprache ist konstituierend für HERRschaft. Sie trägt in einem nicht unbedeutenden Teil zu den Machtverflechtungen bei, die unsere Gesellschaft prägen. Und Sprache ist veränderbar, ebenso wie HERRschaftsverhältnisse. Der subversive Gebrauch der Sprache wurde schon immer von den gesellschaftlichen Machthaber*innen mit allen möglichen Mitteln unterbunden, oder zumindest an den Rand der gesellschaftlichen Wahrnehmung gedrängt. Der Leserin werden bereits jetzt einige sprachliche Irritationen ins Auge springen. Allein die Darstellung des Wortes HERRschaft schärft den Blick für eine ursprünglichere Bedeutung des Wortes, als sie uns heute zumeist gewahr ist. Was hat das nun aber alles mit Informatik zu tun? Zum einen einmal herrschen in der Informatik hauptsächlich Männer. Sogar da, wo Herrschaft tendenziell abgelehnt wird, sind Männer in einer, allein schon zahlenmäßig, aber auch sonst dominanten Stellung. Und selbst wenn ein Informatiker sich dieser Verhältnisse bewusst ist und patriarchale Strukturen ablehnt oder gar abauen will, wird er sich in Widersprüche verstricken, weil er von der patriarchalen Kultur profitiert. Sprache ist dabei auch ein entscheidender Faktor, über den oft ganz subtil die vorHERRschenden Machtstrukturen abgesichert werden. Beispiele gibt's zu viele als dass ich hier damit anfangen wollen würde. Wer mehr dazu wissen möchte kann beispielsweise die Website der A.G. Gender-Killer besuchen, die neben vielen anderen auch einen Text zu Herrschaftsverhältnissen bei Diskussionen erstellt haben [1]. In dieser Zeitung allein finden sich schon verschiedenste Methoden um all dem entgegenzuwirken. Allen diesen ist gemeisam, dass sie nicht beanspruchen die letztgültige ideale Form von Sprache zu repräsentieren sondern in eine Richtung zu weisen und weitere Veränderungen anzustoßen. Dabei hoffen wir, irgendwann eine Sprache zu sprechen, die ganz ohne geschlechtsspezifische und andere Unterdrückungsformen auskommt. Nun ist die Sprache aber nur ein Problem, und insbesondere auf der Informatik müssen wir uns mit genügend anderen Problemen herumschlagen wenn es um geschlechtsspezifische Unterdrückung geht. Nur ein bisschen etwas möchte ich davon im Folgenden anhand eines leider noch immer weit verbreiteten Vorurteils aufzeigen. Darüber hinaus gibt es aber in diesem Bereich noch viel zu erfahren und zu verändern. Mittlerweile gibt es an der einen oder anderen Uni auch schon mal eine Lehrveranstaltung zu Geschlechterforschung und Informatik. Bleibt zu hoffen, dass das Thema auch irgendwann in die Köpfe der HERRschenden eindringt (und dann auch noch eine kritische Reflexion bewirkt). "Frauen interessieren sich einfach nicht so für Technik" Eine gängige Interpretation des geringen Frauenanteils an Informatikinstituten ist, dass Frauen sich halt nicht so für die Technik interessierten, dass sie quasi nicht dazu veranlagt seien. Solche Positionen werden quer durch die ganze Uni-Hierarchie vertreten, von Studis und Tutor*innen über Lehrende bis zur Unileitung. Das ist aber aus mehrerlei Gründen völliger Blödsinn. Zum einen gibt es Universitäten an denen die Informatikinstitute einen Frauenanteil von teils über 50% aufweisen. Ein prominentes Beispiel ist die Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh (USA), deren Informatik-Fakultät als besonders renommiert gilt. Dort veränderte sich im Rahmen eines 5-jährigen Projekts der Frauenanteil von 7% (1995) auf 42% (2000) [2]. Zum anderen werden wir fast alle von Geburt an auf ganz bestimmte geschlechtsspezifische Rollenverhalten hin zugerichtet. Wo "Männer" in der Wahl einer technischen Berufslaufbahn an fast allen Stellen gefördert werden, werden "Frauen" hingegen meist (unbewusst) davon abgehalten, und ihnen werden Steine in den Weg gelegt (in der Tendenz; klarerweise gibt es "Männer", welche die Rollenerwartungen nicht erfüllen und entsprechend nicht gefördert werden). Ein weiterer Punkt ist, dass Technik und Informatik ja auch nicht überall gleich ist, und sich an bestimmten Zielen ausrichtet. Je nachdem, wie eine Fakultät modelliert ist, wie die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich sind, und welche Entfaltungsmöglichkeiten geboten werden, so werden auch unterschiedliche Menschen von diesem Setting angezogen. In vielen Bereichen kommen die vorhandenen Bedingungen vor allem weißen privilegierten "Männern" zugute, die sich zudem auf ein patriarchales Familienmodell stützen können. Das ist aber änderbar. Derartige Strukturen müssen allerdings erst einmal sichtbar gemacht werden. Beispielgebend ist hier eine Studie über das Norwegian Institute of Technology, die zeigt wie "männliche Hackerkultur" benützt und präsentiert wird, um ein spezifisches Zielpublikum anzusprechen [3]. Da das hier nur ein kurzer Artikel und keine Diplomarbeit sein soll möchte ich für Interessierte zumindest noch ein paar Ansätze aufzeigen, wie Informatik und auch ihre Methoden selbst durchaus geschlechtlich geprägt sein können. So zeigen Cecile Crutzen und Jack Gerrisson beispielsweise wie das Paradigma der Objektorientierung von Mythologisierungen durchzogen sind, die analog zur patriarchalen Wissensordnung wirken [4]. Kleif und Faulkner zeigen, wie klassische Sozialisierungen (wie sie auch an Universitäten, beispielsweise am oben erwähnten NIT weitertradiert werden) es Männern leichter machen sich an technische Konstruktionen zu wagen. Ebenso erschwert der bei Programmierkursen oft gepflegte spielerische Umgang als "gender-inauthentic pursuit" vielen Frauen das Programmieren [5]. Ein Vortrag vom 22. Chaos Communication Congress zeigt dazu auch schön anhand des Filmes Wargames wie männliche Identitäten anhand von Technik und Computern konstruiert sind [6]. In den erwähnten Analysen wird das Problem zwar auch auf eine Geschlechterbinarität Frau/Mann reduziert, von ihnen gehen aber wichtige Impulse aus, um die aktuelle Situation zu reflektieren, und Unterdrückungsmechanismen im Allgemeinen zum Thema zu machen. Für eine kritische bzw. reflexive Informatik ist das ein zentraler Ansatzpunkt, um die Informatik mehr an den Menschen und ihren Bedürfnissen auszurichten. Weiterführende Infos: [1] http://www.gender-killer.de [2] http://diebin.at/~johnny/2006/InfGesch/referat-margolis_fisher-handout.pdf [3] Rasmussen Bente, Håpnes Tove (1991): Excluding women from the technologies of the future? A case study of the culture of computer science. Futures. Vol. 23 Issue 10 (Dez. 1991). pp.1107-1119 (aus dem FU-Netz auch online abrufbar auf ScienceDirect?.com) [4] Crutzen Cecile, Gerrisson Jack (2000): Doubting the OBJECT world. In: Ellen Balka, Richard Smith (Eds.): Women, Work and Computerization. Charting a Course to the Future. Kluwer. pp. 127-136 [5] Kleif Tine, Faulkner Wendy (2002): Boys and their toys: Men's pleasures in technology. In: Pasero Ursula, Gottburgsen Anja (Eds.): Wie natürlich ist Geschlecht? Gender und die Konstruktion von Natur und Technik. Westdeutscher Verlag. Wiesbaden. pp. 240-255 [6] Francis Hunger (2005):Wargames - Hacker Spielen. Männliche Identitätskonstruktion und spielerische Herangehensweisen an Computer. Vortrag auf dem 22. Chaos Comunication Congress. Idealstudienzeit in die Tonne! Irgendwann während der Umstellung der bewährten Diplomstudienordnungen auf Bachelor/Master wurde immer öfter Regelstudienzeit mit Idealstudienzeit verwechselt. Während das Eine die empirisch ermittelte Durchschnittsstudiendauer eines Studiengangs beschrieb, beschreibt das Andere die theoretisch nötige Zahl von Semestern, in denen ein/e geeignete/r Studi die nötigen Leistungen erbringen kann. Geeignet heißt: liquide, ohne weitere Verpflichtungen und willens, den Großteil seiner/ihrer Zeit dem Studieren zu widmen. Beim Entwurf des Bachelors wurden die Leistungspunkte (LP) eingeführt. 180 muss mensch am Ende davon geschafft haben, in der Idealzeit von sechs Semestern. Das sind 30 LP pro Semester, welcher laut der Kultusministerkonferenz [1] 30 Arbeitsstunden entsprechen soll, oder einer 35-Stunden-Woche OHNE Berücksichtigung eventueller Feiertage oder vorlesungsfreier Zeiten. Wenn mensch jetzt berücksichtigt, dass MathematikerInnen und InformatikerInnen in den Semesterferien meist von Hausarbeiten verschont bleiben - sich dieses Arbeitspensum also auf die Vorlesungzeit konzentriert - wird ein Aufwand von 50h/Woche leicht überschritten... Studieren als "schönste Zeit des Lebens"? Ich verstehe meine Studienzeit nicht nur als Wissenserwerb, sondern auch als die Zeit, um sich persönlich zu entwickeln. Ich möchte, will und brauche meine Zeit, um Dingen nachzugehen, die mich interessieren. Ich will in der Lage sein, die Nacht durchzumachen, weil ich das Problem der Handlungsreisenden lösen will. Ich will zu Vorlesungen in der Geschichte und Politik gehen. Ich will Zeit haben, Hochschulpolitik zu machen. Ich will über manche Themen nicht nur kurz in der Vorlesung hören, sondern die empfohlene Literatur und darüber hinaus lesen. Und ich will mir auch einfach mal die Seele aus dem Leib feiern und trotzdem halbwegs konsequenzfrei mein Studium schaffen. Wann denn sonst, wenn nicht während des Studiums? Und mir geht es sogar gut, ich habe keine großartigen Sorgen und erst recht keine Verantwortungen. Ich muss mich um kein Kind und kein Familienmitglied kümmern, ich komme auch ohne Nebenjob über die Runden und wohne nicht zu weit weg von der Uni. Ich möchte niemandem auf die Füße treten, der/die sein/ihr Studium in der Idealstudienzeit abgeschlossen hat und damit zufrieden ist. Aber meiner Meinung nach gibt es zu viele Gründe, die dagegen sprechen. Zeit hat mensch nicht, Zeit nimmt mensch sich. [1]http://de.wikipedia.org/wiki/European_Credit_Transfer_System [-- Image: Grafik8 --] Über Raumkürzungen am Institut für Informatik ============================================= Neben dem größten und einzigen Hörsaal sind die Pool-Räume eine der ersten Anlaufstellen für Neuzugänge der Informatik. Vor zwei Jahren, als ich auch neu an der FU war, gab es davon sieben Stück. Mittlerweile gibt es nur noch fünf dieser Räume. Nicht nur Pool-Räume, sondern auch andere studentische Räume erliegen ähnlichem Schicksal. So zum Beispiel auch der Hexenkeller in der Villa der Mathematik, der seit mehreren Jahrzehnten Anlaufstelle für Studierende verschiedenster Semester ist, bald wegen Renovierungen geschlossen werden muss und demnächst wahrscheinlich nicht mehr von Studierenden bevölkert werden kann. "Zu wenig Geld, zu wenig Platz" heißt es von den Verantwortlichen, doch in Wahrheit sind die Prioritäten falsch gesetzt. Nur durch Zufall erfuhr die Fachschaftsinitiative von den geplanten Raumkürzungen am Institut für Informatik. Das mag zum einen an der schlechten Kommunikation zwischen Institutsleitung und FSI liegen, die mittlerweile besser verläuft, zum andern aber auch daran, dass die Tragweite der geplanten Raumstreichungen unterschätzt wird. Alles begann damit, dass die studentische Gruppe Spline (http://spline.de), die eine Vielzahl von Features am Institut bereitstellt (Mailling-Listen, Foren, Linux-Support...), darum gebeten wurden, ihre Existenz zu rechtfertigen. Mit dem Hintergedanken, dass man den großen Raum der studentischen Gruppe anderweitig verwenden könnte. Spline war in der Lage, genügend Existenzgründe vorzuweisen, trotzdem musste die studentische Gruppe in einen kleineren Raum ziehen. Die FSI erfuhr dann, dass sich dieses Vorgehen nicht nur auf Spline beschränkte, sondern auf alle Räume, die studentisch genutzt werden, z. B. die erwähnten Pool-Räume und jetzt auch der Hexenkeller. Die Fachschaftsinitiative Mathematik/Informatik traf sich vor den bevorstehenden Raumstreichungen mit Herrn Professor Schweppe. Es herrsche ein katastrophaler Raummangel am Institut für Informatik der FU Berlin, so der kommissarische Generaldirektor. Herr Schweppe sprach von einem neuen Informatikgebäude, wodurch die Raumprobleme dann behoben wären. Die FSI ist jedoch nicht davon überzeugt, dass ein solches kostspieliges Bauvorhaben in Anbetracht der leeren Landeskassen in nächster Zeit sehr realistisch erscheint. Das ändere aber nichts an der Tatsache, dass die durch Drittmittel finanzierte Telematik-Gruppe von Herrn Professor Schiller mehr Raum brauche, da einige der Angehörigen dieser Gruppe schon in seinem Sekretariat ihren Arbeitsplatz suchen mussten. Die pragmatische Lösung: Zwei der Pool-Räume müssten „vorläufig“ verschwinden (einer werde ausgelagert). Die FSI steht dieser Praxis äußerst kritisch gegenüber. Aber warum? Hat denn nicht sowieso jeder Mathematik/Informatik-Studi einen Laptop? Angeblich sind die Pool-Räume meist unterbelegt. Zunächst einmal ist der FSI unklar, wann Verantwortliche die Pool-Räume auf Bevölkerung untersucht haben. Vielleicht in den Semesterferien, am Wochenende oder kurz vor Schließung des Instituts? Auf keinen Fall jedenfalls vormittags bis hin zum späten Nachmittag während des Semesters, denn zu dieser Zeitspanne sind die Räume gut gefüllt bis überfüllt. Es bedarf auch keiner statistischen Erfassung, um festzustellen, das längst nicht jeder Informatikstudent oder jede Informatikstudentin einen Laptop besitzt. Es sind sogar Studierende mit Laptop in den Pool-Räumen anzufinden und das liegt nicht daran, dass es am Fachbereich keine studentischen Arbeitsräume gibt. Zwar gibt es den vielfach angepriesenen Aufenthaltsraum – Garnitur, Lärmpegel und Beleuchtung lassen aber wenig Zweifel aufkommen, dass der Raum sich eher zur Geselligkeit anregt als zum konzentriertem Arbeiten. Das wissen nicht nur die Studierenden, sondern auch die Instituts- und Unileitung. Bevor man/frau aber einen richtigen Arbeitsraum einrichtet, streicht man lieber noch einige der Pool-Räume, die eine Notwendigkeit darstellen und den den derzeitig einzigen Platz des selbstständigen studentischen Lernens darstellen. Wie üblich wurde natürlich auf die Seminarräume verwiesen. Die sind aber meistens bis 16 Uhr komplett belegt und auch danach lernt es sich meistens nur mit Unterbrechungen von ProfessorInnen oder TutorInnen. Dies könne keine Dauerlösung darstellen, wurde uns vergewissert. Nur gab es seit Bau des Informatikgebäudes an der FU überhaupt schon einmal so etwas wie einen Arbeitsraum für die Studierenden? Das Problem ist nicht ein zu klein geratenes Informatikgebäude oder die „vorübergehende“ Abschaltung von Pool-Räumen, sondern die generelle Einstellung zur Lehre, zu der auch so etwas wie Aufenthalts- und Arbeitsräume gehören. Nun würde es hier den Rahmen sprengen, über die Förderung von Lehre auf Bundesebene zu diskutieren. Die Raumkürzungen in der Informatik und Mathematik können aber durchaus exemplarisch angesehen werden für die generelle Entscheidungsregel, die sich aus den bestehenden Verhältnissen und den jetzigen Raumveränderungen am Fachbereich folgern lässt: Forschung über Lehre. Was das für euch bedeutet? Das heißt, dass wohl auch in Zukunft Pool-Räume und andere Räume der Studierenden Drittmittel- oder anderen Forschungsprojekten weichen müssen. Unter diesem Licht betrachtet, erscheint es natürlich sehr unglaubwürdig, dass in nächster Zeit richtige Arbeitsräume am Fachbereich geben wird. Für ein großes Drittmittelaufkommen wird gerne in Kauf genommen, dass studentische Frei- und Arbeitsräume verschwinden, wohl möglich nimmt man der zukünftigten Forschung damit auch ihr Fundament. Make IT Fair! ============= Eine studententische Initiative zur Beschaffung fair produzierter Computer an der FU Gut 50 PCs stehen den Informatikstudenten der FU in den Rechnerräumen zum Arbeiten (und Spielen :P) zur Verfügung. Bei der stets wachsenden Zahl der Studenten eigentlich zu wenig, denn unser Studiengang ist naturgemäß wie kein Anderer auf die Arbeit an Computern angewiesen. Was zwar mittlerweile den Meisten in irgendeiner Weise bekannt ist, aber leider oft doch wieder verdrängt wird: mit jedem Rechner ist auch eine komplexe Entstehungsgeschichte verbunden. Computer werden in globalen, weit verzweigten Produktionsnetzwerken hergestellt, welche von schlechten Arbeitsbedingungen geprägt sind, die im Gegensatz zum sauberen Image der IT-Branche stehen. Neben langen Arbeitszeiten, hohem Druck und Löhnen, die oft unterhalb des Existenzminimums liegen, werden fundamentale Arbeitsrechte, wie das Recht auf Vereinigungsfreiheit, missachtet. Auch der wachsende Berg an Elektroschrott aufgrund immer neuer Produkte und Geräte macht die Auswirkungen der Computernutzung deutlich. Öffentliche Stellen, welche in Deutschland rund 20% aller gekauften IT-Güter beziehen, haben eine im Gegensatz zum Einzelkonsumenten große Marktmacht und können gezielt Druck auf die Produzenten ausüben. Die FU als öffentliche Einrichtung beschafft jährlich unzählige IT-Produkte, nicht nur für Studenten, sondern auch für die Arbeitsplätze von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Verwaltungsangestellten usw. sowie für die gesamte IT-Infrastruktur (Server, Netzwerktechnik, ect.). Unsere Uni trägt Verantwortung in einer zunehmend vernetzten Welt, welche sich auch in der Beschaffungspraxis von Computern äußern sollte. Durch die Beachtung sozialer und ökologischer Kriterien beim Kauf ihrer Computer kann die FU Berlin ihren Beitrag leisten, dass die von ihr genutzten Produkte nicht unter unwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt werden und damit einen Beitrag zur Verbesserung eben dieser Arbeitsbedingungen leisten. Wir als studentische Initiative fordern daher die FU auf, sich zu dieser Verantwortung zu bekennen und auf eine sozial-ökologische Umstellung im Bereich der Computer hinzuwirken. Wir arbeiten dabei mit der NGO „weed“ zusammen und beteiligen uns an der Kampagne „PC-Global“. Bei Interesse an Mitarbeit melde Dich einfach per E-Mail: makeitfair.fu@googlemail.com Daniel, Sebastian und Sofia. PC Global ist ein Projekt der Nichtregierungsorganisation Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung WEED e.V. und setzt sich seit 2005 für die Beachtung von Arbeitsrechten und für Umweltgerechtigkeit in der Computerindustrie ein. Zur effektiven Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Computerindustrie setzt PC Global auf die große Marktmacht öffentlicher Einrichtungen. Ein Schwerpunkt der Kampagne zu öffentlicher Beschaffung sind Hochschulen als Großkunden beim Kauf von Computern. PC Global veranstaltet Seminare, stellt Kampagnenmaterial und richtet sich mit dem Angebot der Unterstützung und Möglichkeit zur Vernetzung sowohl an Studierende als auch an Verantwortliche in der öffentlichen Beschaffung. Weitere Informationen unter www.pcglobal.org. Orientierung ============ Der Keller Im Keller kann mensch sich gut zwischen den Vorlesungen aufhalten. Die Raumnummern im Keller fangen alle mit einem K an. Das ist im Keller: Die Cafete Gegenüber von der Cafete ist der Aufenthaltsraum - inzwischen ohne Kopierer, aber mit coolen Sofas Ein Kopierer - befindet sich nun - nach langer Abwesenheit im Druckerraum (für den braucht man eine komische Karte, erhältlich in der Bibliothek, worauf es 3.50 Euro Pfand gibt) Der Drucker für die Studenten (man hat 150 Seiten Druckkontigent pro Semester) Die Rechneräume (es gibt Linux (Debian Lenny) und WinXP) Ein Tischtennisraum Zugang zu den Bambusgärten Die Tutorenräume, jetzt der Tutorenraum Die (Tee)Küche - man kann da WIRKLICH kochen Schließfächer (man braucht eine Pfandkarte, kriegt sie im Sekretariat - sehr ausgeklügeltes System übrigens... hackbar) Toiletten (es gibt auf beiden Seiten, rechter und linker Flügel, welche) Das Erdgeschoss: Im Erdgeschoss finden die meisten Lehrveranstaltungen statt. Das ist im Erdgeschoss: Der Hörsaal der Informatik (HS 003) Sämtliche Seminarräume Die erste Etage Hier hausen die Professoren mit Gefolge. Das ist in der ersten Etage: Die Tutorenfächer (in diese muss man meistens die Übungsblätter stecken) Die Büros der Professoren Frau Fehr's Büro (hier findet Studienberatung statt) Ein (meistens leerer) Raum mit dem Schild "kein studentischer Aufenthaltsraum" drauf Die Tafeln, an denen die Prüfungsergebnisse hängen. Da wird's ganz schon laut. Zum Schreck der Profs. Glossar Kommilitone und Kommilitonin – begleiten dich während des Studiums AStA - Der Allgemeine Studierendenausschuss, die "Regierung" der studentischen Selbstverwaltung StuPa - Das Studierendenparlament. Zentrales Entscheidungsorgan der Studierendenselbstverwaltung. SoSe/SS - Sommersemester WiSe/WS - Wintersemester WiMi - wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in SoMi - sonstige/r Mitarbeiter/in StudKal - Der StudierendenKalender, herausgegeben vom AStA FSI/Ini - Fachschaftsinitiative, basierende auf dem Konsens- und Initiativprinzip FSR - Fachscahftsrat, gewähltes Gegenstück zur FSI Fachschaft - die Gesamtheit aller an einem Fachbereich studierenden Menschen (nicht zu verwechseln mit der FSI) FBR - Fachbereichsrat, Entscheidungsgremium auf Fachbereichsebene, besteht aus Studierenden, Profs, WiMis und SoMis IR - Institutsrat, Entscheidungsgremium auf Institutsebene KVV - Kommentiertes Vorlesungserzeichnis - beschreibt wo und wann die einzelnen Verantstaltungen stattfinden, sowie was sie genauer sind, von wem sie gehalten werden, etc. s.t. - sin tempore Achtung die Veranstaltung beginnt zur angegebenen Zeit (vergleiche "c.t.") c.t. - cum tempore akademischer Viertel die Veranstaltung beginnt 15 min nach der angegebenen Zeit (das ist der Regelfall) CC - Creative Commons, oder aber: carbon copy, wichtiges Email Feature BCC - blind carbon copy - oft übersehenes Email Feature O-Tage - Die Orientierungstage dienen der allgemeinen Orientierung an der Universität und am Institut. Drittmittel - Mittel, die zur Finanzierung von Forschungsvorhaben durch die Industrie bereitgestellt werden. LP - Leistungspunkte, die Studierende für das erfolgreiche absolvieren einer Lernveranstaltung erhalten. Eine mindest Punktzahl ist für das Absolvieren des Bachelors bzw. Masters notwendig. ECTS-Punkte - European Credit Transfer System Punkte (siehe LP). Europaweit anerkannt. AS - Akademischer Senat, höchstes Entscheidungsgremium auf Universitätsebene Bachelor - ein neuartiger europaweiter Studiengang. Master - ein neuartiger, weiterführender Studiengang im Anschluss an den Bachelor Diplom - eine gefährdete Studienart Klausureinsicht - Termin nach der Klausur, bei dem mensch seine berichtigte Klausur einsehen und eventuell um Noten feilschen kann. Freiversuch - Bei Klausuren ist es Usus, dass alle einen zweiten Versuch haben, diese zu schreiben. Sei es, weil beim ersten Versuch nicht bestanden wurde, oder weil mensch mit der Note nicht zufrieden ist. Idealstudienzeit - Idealerweise sollte mensch sein Studium in 6 Semester fertig haben. Oftmals sieht aber die Realität bisschen anders aus. Soweit ihr nicht die Regelstudienzeit überschritten habt, bleibt auch Alles konsequenzfrei. Regelstudienzeit - 6 + 3 Semester. Wenn du nachher mit dem Bachelor immer noch nicht fertig bist, beginnt die nette Post von der Zwangsberatung anzukommen. Zwangsberatung - Studienberatung, zu der mensch zwangsweise geschickt wird, wenn sein Studium nicht so läuft, wie sich die Oberchefs denken, dass es laufen sollte. Creative Commons ================ Creative Commons ist eine Non-Profit-Organisation, die in Form von vorgefertigten Lizenzverträgen einen alternativen Rahmen für die Veröffentlichung und Verbreitung digitaler Medieninhalte anbietet und fortentwickelt. Einfacher ausgedrückt bietet CC eine Reihe von Standard-Lizenzverträgen an, die zur Verbreitung kreativer Inhalte genutzt werden können. Dabei bieten die CC-Lizenzen eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem ordiniären Copyright. Sie ermöglichen dem Schaffenden einen vielseitigeren Umgang mit seinem Werk. Dabei hat er z.B. die Möglichkeit die Nennung seines Namens bei einer Weiterverarbeitung zu verlangen oder sein Werk dem kommerziellen Verwertungssystem zu verweigern. Die kreative Verwertung des Werks durch Dritte wird durch die CC-Lizenzen erleichert, da die "Nutzungsbedingungen" klar in den CC-Lizenzen formuliert sind. Im Gegensatz dazu steht das Copyright, bei dem vor jeder Weiterverarbeitung die Erlaubnis des Urhebers eingeholt werden muss. Versteht man Wissen als Gemeingut und Universitäten als Produzenten dieses Gutes, fragt man sich, warum CC-Lizenzen im Bildungsbetrieb bis jetzt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Werden doch Semester für Semester neue Gemeingüter produziert, die zur Zeit nur einem kleinen Kreis von Personen zugänglich sind. Diesem kleinen Kreis wird der Zugang durch fadenscheinige Argumentationen mit Bezug auf Copyrightverletzungen erschwert. Bei der Weiterverbreitung an Dritte stellt sich jedes Mal die Frage nach der Rechtmäßigkeit und eventuellen Folgen einer unerlaubten Verbreitung. Es wäre wünschenswert, dass Wissen, welches durch öffentliche Mittel finanziert wird, auch an die Öffentlichkeit bzw. die Gesellschaft zurückgeführt wird. Dazu ist vorallem ein Umdenken in den Universitäten von Nöten, das freizügigen Umgang mit Wissensgütern fördert. LinkedList spline.de fsi.spline.de wiki.spline.de mi.fu-berlin.de mi.fu-berlin.de/kvv fu-berlin.de www.hs-sport.fu-berlin.de - Hochschulsportangebot der FU www.sprachenzentrum.fu-berlin.de astafu.de AStA-Homepage www.astafu.de/service/beratungen/ umfangreiches Beratungsangebot auch zu speziellen Themen (AusländerInnenberatung, BAföG, Lesben- und Frauenberatung, Beratung für behinderte und chronisch kranke Studierende, Hochschulberatung, Rechtsberatung, Schwulenberatung, Sozialberatung, Arbeitsrechtliche Anfangsberatung) www.astafu.de/semtixbuero/ Infos über das Semesterticket, Befreiung und finanzielle Zuschüsse wiki.bildung-schadet-nicht.de/index/AVV AVV Alternatives Veranstaltungsverzeichnis für Berlin und Potsdam mit selbstorganisierten Seminaren uvm... bbbike.de der Fahrradroutenplaner stressfaktor.squat.net subkultureller Veranstaltungskalender www.studentenwerk-berlin.de Wohnheime, Mensen, Beratungsangebote für Studierende in besonderen Lebenslagen wg-company.de erleichtert die WG-Suche Bibliothekskatalog der FU opac.fu-berlin.de und berlinweit www.kobv.de sowie voebb.de Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins Ini Lehramt lehramt.blogsport.de und Pädagogische Werkstatt www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/serviceeinrichtungen/pw Wer sind diese Bioinformatiker_innen? ====================================== Hallo Erstis, Ihr werdet am Fachbereich nicht nur MathematikerInnen und InformatikerInnen treffen, sondern auch diese "komischen" BioinformatikerInnen. Nein wir leiden nicht an Entscheidungsschwäche, sondern haben nur vielseitige Interessen. Kurz gesagt versuchen wir biologische Fragestellungen mit Hilfe von Methoden der Informatik zu beantworten. Da unser Schwerpunkt dabei auf der Seite der Informatik liegt, findet Ihr uns meistens in den Hörsäalen und Seminarräumen der Informatik bzw. Mathematik. Wir sind auch hochschulpolitsch aktiv und organisieren uns in regelmäßigen Treffen des so gennanten Fachschaftsbeirates (FSBR). Wir konzentrieren uns dabei auf die Belange unserer KomilitonInnen und versuchen, die Interessen der gesamten Fachschaft zu vertreten. Auch planen wir Partys und andere spaßige Aktivitäten, gern auch mit der FSI Mathe/Info zusammen. Die Frequenz solcher Veranstalltungen hängt hauptsächlich von der Mitarbeit der KomilitonenInnen ab. Deshalb sind alle eingeladen mitzuhelfen, mitzudenken und mitzugestalten. Im letzten Semester haben wir auch den bundesweiten Bildungsstreik unterstützt, den ihr vielleicht sogar schon als SchülerInnen miterlebt habt. An vielen Unis wurden schon Forderungen umgesetzt, aber an der "Elite"-FU ist wohl noch ein bisschen Engagement nötig. Dabei möchten wir aber betonen, dass wir gerade am Fachbereich auch gute Erfahrung mit den ProfessorInnen gemacht haben. Wir wünschen Euch ein erfahrungsreiches und erfolgreiches erstes Semester! Die Fachschaft Bioinformatik Back Cover